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Kreislaufwirtschaft
Recycling

A. Hauptforderungen

1. Müllreduzierung, Mehrweg-Verpackung, Pfandsysteme, nachhaltige Produkte

1.1. Recup-System

Ausweitung von Recup (wurde von einer Gruppe Studierender der RWTH begonnen, hier Kooperation suchen), in der ganzen Stadt. Pfandbecher soll im Laden A gekauft werden und im Laden B zurückgegeben werden können. Eine Steuer auf Einwegverpackungen wird erhoben. Der Überschuss der Steuern soll in den Bürgerhaushalt einfließen und somit in den Nachhaltigkeitskreislauf. (Siehe Gruppe Partizipation.)
Nach dem Vorbild des Recup Systems in Berlin sollen Mehrwegbecher mit einem griffigen Slogan, der zu Aachen passt und den Logos der teilnehmenden Ketten / Läden versehen werden.
Auch das Bergische Land hat in den vergangenen Tagen ein ähnliches Konzept gestartet: Zehn Bäckereien mit mehr als 150 Filialen in Wuppertal, Solingen und Remscheid bringen gemeinsam ein Pfandsystem für Kaffeebecher an den Start. Für einen Euro gibt es den sonnengelben „MEER-Wert“-Becher. Meer mit Doppel-E, denn es geht um die Ozeane, die durch solche und ähnliche Pfandsysteme weniger vermüllt werden sollen. Die Initiatoren haben das Projekt am Mittwoch (04.09.2019) vorgestellt.
Link: Kaffee-to-go Pfandsystem (WDR)
Zusätzlich können Rabatte auf mitgebrachte Mehrwegbecher erfolgen.

Link: Better World Cup / Recup-System

1.2. Gespräch mit dem Handel führen

Supermärkte auffordern, ihre Produkte vor Ladenschluss zu verschenken oder reduziert anzubieten und ggf. dabei mit Initiativen wie „foodsharing“ oder „2Good2Go“ zu kooperieren.
Verpackungen reduzieren, Einwegtüten abschaffen, Brote dürfen in die Brottasche, Fleisch- und Wurstwaren an der Theke in mitgebrachte Behälter gefüllt werden und es soll auf diese Option hingewiesen werden.

 

Beispiel REWE:
Der Kunde bringt von Zuhause seinen Mehrweg-Behälter mit und meldet dies bei der Fleischfachverkäuferin an der Wursttheke an. Danach legt er die Dose geöffnet auf ein spezielles Tablett. Die Mitarbeiterin nimmt das Tablett entgegen und legt die gewünschte Menge an Aufschnitt hinein. Dann gibt sie das Tablett dem Kunden zurück, der seine „Tupper“box dann selbst verschließt. Der Kassenbon wird einfach auf den Plastikbehälter geklebt.
Nach dem Gespräch können bei Verweigerung der Umsetzung die (Rest-)Müllgebühren für die verweigernden Akteure drastisch erhöht werden (sofern das rechtlich möglich ist).

2. Müllentsorgung

2.1. Umstrukturierung der Müllgebühren

Stadt prüft Verträge mit Müllentsorgungsunternehmen auf Rohstoffverwertung und erhebt Daten über die Art, wie der Müll entsorgt wird, wie er recycelt wird und wo gegebenenfalls besser getrennt werden muss. Selbiges tut sie für den Müll, der von den städtischen Betrieben eingesammelt wird. Die Stadt passt anschließend die Abgaben der Mülltonnen im Verhältnis dazu an, wie umweltfreundlich der Müll entsorgt werden kann. Demnach erfolgt eine Umstrukturierung der Müllgebühren nach Nachhaltigkeit.

2.2. Mülleimer

Stadtweit und nach Bedarf (z.B. an Bushaltestellen) mehr Mülleimer aufstellen.
Eigenschaften der neuen Mülleimer: Kippenausdrücker, Pfandflaschenring, Ergänzung von Altpapier, Wertstoff und Biotonne, einfache Bilderklärung zur richtigen Trennung bei diesen Mülleimern, kreative Gestaltung (Design eventuell durch ein Schulprojekt/ einen Wettbewerb erstellen).

2.3 Informationskampagne

Breit angelegte Infokampagne (im öffentlichen Raum, an Schulen, Hochschulen, Kindergärten, Kirchen etc.), die über ordnungsgemäße Mülltrennung aufklärt. NABU (Link: Ökologisch leben) Die AWA Entsorgungs GmbH informiert umfassend und besucht Schulklassen zu zahlreichen Themen rund um Müllvermeidung, Nachhaltigkeit, Abfallentsorgung und Recycling. Zum Beispiel: Wo lagere ich was im Kühlschrank? Was kann ich mit meinen Resten kochen? Wie trenne ich Müll richtig? Wie stelle ich aus Sondermüll Upcyclingprodukte her? u.s.w.

3. Wasserspender im Stadtgebiet

3.1.

Wasserspender, die an die städtische Trinkwasserversorgung angeschlossen sind, stadtweit aufstellen. Kostenlose Nutzung, ohne Becher.
Beispiel öffentliche Trinkwasserbrunnen in Wien:
Wiener Trinkbrunnen / Wikipedia

Die Maßnahmen können durch Wasserspender in Läden, die ihre Trinkwasseranschlüsse zur Verfügung stellen, unterstützt werden. Bezahlt wird das gezapfte Wasser durch die Stadt. Das reduziert den Bauaufwand und bietet dem Einzelhandel die Möglichkeit einen Kundenanreiz zu schaffen.

GuentherZ 2008-08-02 0984 Wiener Trinkbrunnen-W.JPG
Von GuentherZEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

4. Lokale Initiativen unterstützen & Nachhaltigkeit stärken:

4.1.

WABe , fairKauf der Caritas unterstützen (Werbung, Räumlichkeiten), damit Gegenstände wiederverwendet statt weggeworfen werden

4.2.

Von der Stadt personell betriebene Nachhaltigkeitstreffs in verschiedenen Stadtteilen mit:
  • Kleidertauschbörse
  • Reparaturcafe (Wissen und Werkzeuge sollen zur Verfügung gestellt werden)
  • Infomaterial rund um das Thema „Nachhaltigkeit im Alltag“ zur Verfügung stellen (Etwa in Richtung des „Klimasparbuch“ der gesamten Städteregion von 2013)
  • „Fairteiler“ (Foodsharing) aufbauen
Solche Strukturen mit Hilfe von Aachener Initiativen aufbauen, die bereits Konzepte dazu entwickelt haben (StadtRaum Konzept, Wandelwerk Aachen z.B. „Nachhaltiger Stadtplan“)
"Kleidertausch 8.11.2015" (c) by Greenpeace Essen

B. Weitere Forderungen

zu 1.: Müllreduzierung durch Mehrwegverpackung, Pfandsysteme und nachhaltige Produkte

1.3.

Pfandsystem, Mehrwegflaschen und recycelbare Verpackungen in Kinos einführen. Getränke nur noch in Mehrwegglasflaschen anbieten. Geht beim Bier ja auch. Popcorn und Nachos in essbaren oder plastikfreien, recycelbaren Verpackungen anbieten und diese auch nach der Vorstellung sortengerecht entsorgen. Pfandsystem für die Brillen (Die Brille wird nach der Vorstellung zurückgegeben) und/oder Ermäßigung auf den Eintritt, wenn man seine eigene Brille mitbringt. (Das ist gebunden an die Vermutung, dass 3D-Brillen für unterschiedliche Filme verwendbar sind.)

1.4.

Verzicht auf / Verbot von Feuerwerken bei städt. Veranstaltungen. Das hat Konstanz als erste Stadt im Klimanotstand bereits eingeführt. Inzwischen sind etliche weitere gefolgt, in Köln wird aktuell der Ersatz des Feuerwerks der „Kölner Lichter“ durch eine Lasershow diskutiert.

1.5.

Angebot in städtischen Automaten auf ausschließlich Mehrweg umstellen

1.6.

Ausschließliche Verwendung von Mehrweggeschirr und Besteck anstelle von Einweggeschirr in Einrichtungen der Stadt (Mensen, Kantinen, Schulen, Kindergärten

1.7.

Für Anlässe wie große Feste (z:B. Schulfeste) könnte durch Spenden, Wohnungsauflösungen etc. ein Bestand zum Verleih aufgebaut werden.

1.8.

In der Verwaltung Papiernutzung reduzieren, wo es möglich ist und auf Cradle-to-Cradle Produkte umsteigen.
Youtube Video Cradle-to-Cradle „Intelligente Verschwendung
C2C-Zertifizierung

1.9.

Städtischen Einzelhandel stärken, um den Einkauf vor Ort attraktiver gegenüber der Bestellung übers Internet zu machen (spart Verpackungsmüll und Transporte, macht die Stadt attraktiver und führt zu Steuermehreinnahmen.

1.10.

Vermeidung der „Rascheltüten“ etc. Mehr Ideen auf der Homepage des NABU-Bundesverbandes (zuständige Referentin in Berlin: Katharina Istel):
NABU: Ökologisch leben

1.11.

Luftballonverbot bei städt. Events. Vermeidet: Plastikmüll, Helium, Gefährdung freilebender Tiere etc.
Link WDR-Beitrag vor einiger Zeit:
NABU Willich / Heliumballons

zu 2.: Müllentsorgung

2.2.

Stadt passt anschließend die Abgaben der Mülltonnen im Verhältnis dazu an, wie umweltfreundlich der Müll entsorgt werden kann. Demnach erfolgt eine Umstrukturierung der Müllgebühren nach Nachhaltigkeit.

2.3.

Kleinere Restmülltonne einführen, da eine größere Tonne Mülltrennung reduziert.

2.4.

Die Kontrollen der Mülleimer auf korrekte Mülltrennung werden ausgeweitet (jedoch im Zusammenspiel mit der erwähnten Aufklärungskampagne). Beispielsweise wird beim ersten Fehler eine Ermahnung mit nochmaliger Information (z.B. Infoflyer) und Androhung einer Strafzahlung. Wiederholungs“täter“ zahlen mit jedem (entdeckten) Fehler mehr, etwa 1. Fehler : 0 Euro, 2. Fehler 50 Euro, 2. Fehler 100 Euro, 3. Fehler 150 (0der 200) Euro, jeweils das Haus insgesamt. Die erzielten finanziellen Überschüsse fließen ebenfalls in den Bürgerhaushalt.

2.5.

Zur Vermeidung von aufgerissenen gelben Säcken und zur Vermeidung von gelben Säcken aus Einwegplastik flächendeckend eine Gelbe Tonne einführen.

2.6.

Sammlung von weiteren recycelfähigen Stoffen in Kooperation mit Initiativen (Kork mit NABU, CDs etc.)

2.7.

Altglas im Haushalt abholen lassen, um ordnungsgemäße Entsorgung zu vereinfachen.

2.8.

Elektroschrott einmal jährlich kostenlos abholen lassen können. (Aufträge sammeln und bündeln, bis das abholende Fahrzeug ausgelastet ist.)

2.9.

Biomüllbehälter, die der Sammlung von Biomüll in der Wohnung dienen, permanent in den Bürgerbüros zum Verkauf anbieten (falls aus Kunststoff, bitte aus Recyclat).

2.10.

Ein jährlicher Freitermin für den Sperrmüll (im aktuellen System), oder ein Jahresrhythmus für den Sperrmüll, bei dem verschiedene Straßenzüge angefahren werden, die im Abfallkalender der Stadt vermerkt sind und bei denen jeder Haushalt seinen Sperrmüll vor die Türe stellen kann. Dies reduziert unter anderem (hoffentlich) den „wilden“ Müll.

2.11.

Städtische Müllentsorgung ansprechender darstellen (In Berlin wird da scheinbar viel getan).

zu 3.: Wasserspender im Stadtgebiet

3.2.

Erstellen einer hochwertigen Nachfülltrinkflasche mit Aachener Design und Slogan. (Edelstahl oder aus recyceltem Kunststoff.)

zu 4.: Lokale Initiativen unterstützen und Nachhaltigkeit stärken

4.3.

Im Städtetag soll Erfahrungsaustausch bezüglich nachhaltiger Projekte mit anderen Kommunen stattfinden.

4.4.

Schaffung einer Stelle eines Nachhaltigkeitsbeauftragten (Gruppe Partizipation: Stadtteilbeauftragter).

Anmerkungen / Links

Logo Rund

Ansprechpartner Kreislaufwirtschaft / Recycling: Georg Heinen

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